Klangdialoge

Jeanette Zippel
1963 in Kempten geboren. In der Kindheit Gesangs- und Jodelausbildung bei der Großmutter. 1985-1993 Gesangsausbildung im klassischen Fach, u.a. am Richard-Strauß-Konservatorium München und bei Bera Scherr in Stuttgart. Seit 1982 zahlreiche Sopran- und Altsolopartien in Kirchenkonzerten. Seit 1987 experimenteller Gesang, Performancebeteiligung “Auftauendes Instrumentarium” von Günther Reger; Konzertauftritte mit “Acoustic”, CD “Spirit-Music”. Seit 1994 Duo “Klangdialoge” mit Harry Berger.

Heidenheimer Zeitung 29.10.96:

… in der Tat lösen sich die beiden “Erneuerer” in ihrer Experimentierfreude von der bislang gültigen Liedform, indem sie eben diese zerbrechen und die dabei entstehenden Fragmente daraufhin um solistische Einwürfe oder dialogisch gehaltene Improvisationen bereichern, um sie endlich auf einer anderen, womöglich höheren Ebene erneut zu verbinden…

… Die Vokalistin weiß mit einer weichen und gleichwohl zuweilen recht energischen, mit einer vielfarbigen in puncto Dynamik und Intensität ungemein variationsfähigen Stimme und einem raumfüllenden, jedoch immer klaren Gesang zu überzeugen…

Harry Berger bläst auf seinem Saxophon, egal ob Tenor oder Sopran, einen wundersam sauberen, akzentuierten Ton. Er brilliert mit einem klar bestimmten, ausgewogenen Klang…

… eine Öffnung der Musik, insbesondere des Jazz, gegenüber neuartigen Einflüssen (beispielsweise aus der orientalischen oder afrikanischen Kultur), mithin gegenüber experimentellsten Spielarten…

… Den beiden Klangreisenden gelingt es, das Publikum in einen vollendeten und doch sich ausbreitenden Klangraum zu entführen, der das Auditorium zu gleichen Teilen unterhält wie integriert, der eine phantastische Reise ermöglicht, in eine musikalisch revolutionäre, in eine ideal erdachte und kreativ realisierte Klangwelt…

Improvisationen aus dem direkten Hören und Spielen bilden intuitive Klangdialoge, die in assoziativen und freien Melodiebildungen unmittelbar aus der Seele sprechen.Stimme und Saxophon werden in ihrer Vielfalt an Ausdrucks- und Gestaltungsmöglichkeiten keine Grenzen gesetzt.Musikalische Elemente aus bekannten und unbekannten Kulturen werden spielerisch aufgegriffen und wieder losgelassen, um ständig neuen Klangbildern Raum zu geben.